
Italienische Renaissance
Während die gotische Kleidung in Burgund Ende des 15. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreicht, entwickelt sich zeitgleich in Italien die Renaissance. In Florenz, beherrscht von der unermesslich reichen Medici-Familie, entfaltet sich die Kunst ebenso wie in Venedig und Urbino. Wissenschaftler und Künstler beginnen Mensch und Natur zu beobachten und darzustellen, so dass eine neue realistische Kunst entsteht. Kleidung wird zum Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit, des individuellen Geschmacks und der Bildung.
Auf der Antike aufbauend, wird auf eine harmonische Übereinstimmung aller Teile geachtet. Gleichzeitig wird Wert darauf gelegt, dass die Gewänder nicht die Bewegungsfreiheit einschränken. Die Stoffe bleiben weiterhin prächtig und kostbar. Die italienische Seidenweberei entfaltet sich mehr und mehr; es werden aufwendigste, mit Gold und Silber durchwirkte und mit orientalischem Muster versehende Brokate und Samte hergestellt.