Tudor-Kleid

der Pfalzgräfin Dorothea Sabina von Neuburg

Zeit: um 1600, Deutschland

Dieses Tudor-Kleid der deutschen Spätrenaissance entstand auf der Grundlage des Originalschnitts des Kleides der Pfalzgräfin Dorothea Sabina von Neuburg, das sich im Bayerischen Nationalmuseum München befindet. Es besitzt eine abnehmbare Halskrause.
Das Kleid ist aus rotem Samt gefertigt, der mit antiken Metallborten besetzt wurde. Die Ärmel bestehen aus schwerem golddurchwirkten Seidenbrokat. Geschlitzt und mit einer Kröse am Handgelenk versehen, sind noch typisch für die Renaissance, während die üppige Bortenverzierung die kommende Barockmode bereits erahnen lässt.
Das trifft auch auf das Mieder zu, das im Brustbereich bereits leicht rund geschnitten ist. Das Oberteil ist vollständig versteift und endet mit einem Zaddelabschluss.
Der geöffnete Oberrock lässt einen Brokatunterrock sichtbar werden. Über den schmaleren Ärmeln befinden sich lange Schleppenärmel. Durch die geometrische Anordnung der Borten und durch den Stehkragen erhält dieses Kostüm bei aller Pracht einen eher strengen Charakter. Da es für historischen Tanz gefertigt wurde, ist auf die Schleppe verzichtet worden.

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