Zeit: 1570-80, Deutschland
Als Vorlage eines Herrenkostüms und eines Damenkostüms der deutschen Renaissance dienten vor allem Gemälde von Cranach d.J.
Als Grundlage für das Ober- und Unterkleid des Damenkostüms fanden Originalschnitte des Bayerischen Nationalmuseums München Verwendung.
Das Unterkleid besteht aus rautenförmig abgesteppter perlenverzierter Seide, wie sie im späten 16. Jahrhundert gern getragen wurde. Über dem Unterkleid wird ein offener Mantel aus schwarzem Samt getragen.
Der Mantel ist mit filigranen, Perlen- und "Edelstein"'-verzierten Schmuckelementen sowie Metallschnüren besetzt. Die Toque (Samtkäppchen) nimmt mit ihren handbestickten Ornamenten die Verzierung des Oberkleides wieder auf. Unterlegt ist diese Kopfbedeckung mit geflochtenen perlenverzierten Seidenbändern.
Das Wams besteht aus goldfarbener Seide, die mit altgoldenen Metallschnüren besetzt ist. Die altgoldene Borte ist mit Metallfäden und kleinen ‚Edelsteinen' handbestickt. Dazu trägt der Herr die im deutschsprachigen und nordischen Raum so beliebte Pluderhose. Das Barett besteht ebenfalls aus Samt, verziert mit Federn und Schmuckelementen.
Die Renaissance-Kostüme wurden anlässlich einer Ausstellung über die Kurfürsten von der Pfalz für das Hunsrück-Museum entworfen.