Holland, das von den verheerenden Auswirkungen des 30-jährigen Krieges verschont bleibt, ist zur führenden Wirtschafts- und Handelsmacht aufgestiegen. Ähnlich wie in der Renaissance erlebt die Kunst eine ungeheure Blüte. Die Gemälde Rembrandts, Rubens’, van Dycks usw. entstehen in dieser Zeit. Die Kleidung ist üppig und imposant, die Kragen sind riesig, die Röcke, unter denen sich eine Fülle von weiteren Röcken befindet, sind extrem breit. Es dominiert die Farbe Schwarz, die erst in den 30er Jahren von helleren Farben abgelöst wird.
Der zunächst meist rechteckige Ausschnitt erweitert sich um die Jahrhundertmitte zu einem breiten Oval. Zum Verdecken nimmt man ein schleierartiges Tuch oder einen Dekolletékragen.
Zu diesem Zeitpunkt werden die schwarzen Gewänder abgelöst von pastellfarbenen, die reichlich mit Bändern und Borten verziert werden.
Zum modisch wichtigsten Teil wird das Hemd, das zwischen Jäckchen und Hose und unter den Ärmeln hervorquillt. Erstmals bekommen die Soldaten eine einheitliche Kleidung.
Überhaupt wird die Perücke zum wichtigsten Standeszeichen und Repräsentationsstück.
Gegen Ende des Jahrhunderts kehren die Frauen jedoch zurück zur höfischen Tradition: Der Rock bekommt wieder eine Schleppe, deren Länge - wie im Mittelalter - auf den Rang der Trägerin schließen lässt. Die Taille wird außerordentlich eng geschnürt und mit einer Spitze versehen.
Das Korsett wird zu einem selbständigen Kleidungsstück, d.h. es kann anstelle des Mieders getragen werden, mit Ärmeln versehen und aus kostbarem Stoff hergestellt werden. Häufig findet man eine ganze Reihe von Schleifen am Korsett, das Dekolleté ist außerordentlich großzügig.