Bei den hier vorgestellten historischen Kostümen aus Mittelalter, Renaissance und Tudor handelt es sich um individuelle Einzelstücke, die für Museen und Privatpersonen nach authentischen Vorlagen - Gemälden, Stichen und Originalkostümen - entworfen sind. Verwendung finden ausschließlich hochwertige, teils antike Materialien, wie venezianischer Seidendamast und handgefertigte Klöppelspitzen.
Mittelalter-Mode
1000 - 1550
Die Kleidung des frühen Mittelalters um 1000 n.Chr., der Romanik, ist bestimmt von einfachen geometrischen Formen: Rechtecke und Halbkreise bilden den Schnitt, Leinen, Wolle und Pelz das Material. Die Kleidung für Männer und Frauen ist im Frühmittelalter identisch. In der Mitte des 12. Jahrhunderts, mit Beginn der Gotik, wird die schlanke Linie favorisiert. Die Taille ist immer betont und wird in den späteren Jahren leicht nach oben versetzt. Die Kleider besitzen häufig eine Schleppe. Der Adel trägt kostbare Seiden- und Samtstoffe.
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Renaissance-Mode in Italien
1380 - 1530
Die Kleidung der italienischen Renaissance wird mit dem Ende des 14. Jahrhunderts bequemer, die Röcke sind nunmehr ohne Schleppen, die Ärmel sind weit geschnitten Über dem Untergewand tragen sowohl Männer als auch Frauen die Zimarra, ein mantelähnliches Kleidungsstück. Typisch in der Herrenmode der Renaissance ist das Wams oder die Giornea.
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Renaissance-Mode in Deutschland
1520 - 1590
Die Mode der deutschen Renaissance, beginnend Anfang des 16. Jahrhunderts ist deutlich schlichter als in Italien. Charakteristisch für beide Geschlechter ist die Schaube, ein Obergewand, knie- oder bodenlang, für Frauen grundsätzlich bodenlang. Auffällig sind die zahlreichen Schlitze an den Ärmeln, bei den Herrenkostümen teils am gesamten Kostüm.
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Tudor-Mode
1510 - 1600
Ausgehend von der spanischen Mode entwickelt sich in England des späten 15. bis Ende des 16. Jahrhunderts die Tudormode. Sie nimmt die Bequemlichkeit der Renaissancemode vollkommen zurück. Der Schnitt der Kleidung folgt nicht den Körperformen, sondern der Körper wird auf geometrische Formen reduziert: Dreiecke, Kreise, Kegel. Um diese strengen Formen zu erreichen, werden die Schnittteile stark versteift und in der Damenmode mit einem Vertugado, einem Reifrock, unterlegt. Die Männer tragen weiterhin ein Wams, das sehr eng geschnitten ist. Ein typisches Stilelement für beide Geschlechter ist die Halskrause, in der Damenmode auch der Stuartkragen.
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